Keiner bleibt zurück

Höxter(WB). Die Aula des König-Wilhelm-Gymnasiums Höxter füllt sich mit neugierigen Zuschauern. Während sie auf den Beginn der Aufführung warten, blättern sie in den Programmheften. Die Erwartungen sind hoch – und werden nicht enttäuscht.

Mit ihrem Programm »Adolphinum all inclusive – Keiner bleibt zurück« präsentieren Andreas Boxhammer, Hans-Peter Königs, Brigitte Lämbgen und Hermann-Josef Skutnik Kabarett auf feinste Art und Weise. »Die Daktiker« verkörpern in ihrem Stück insgesamt elf Figuren. Darunter das Personal der Bezirksregierung, die Lehrerinnen und Lehrer des Städtischen Aldolphinums sowie die Schülerinnen und Schüler der 9c. Die satirisch dargestellte Schulpolitik und der Schulalltag bieten eine Menge Stoff, das Publikum zum Lachen zu bringen. Die utopischen Vorstellungen der Bezirksregierung, die nervigen Brandschutzvorschriften, schwierige Schüler und die tagtäglichen Probleme mit dem Kopierer werden mithilfe von reichlich Metaphern und Wortspielen thematisiert.

Außerdem müssen sich die Figuren mit der geforderten Inklusion und dem Abitur nach zwölf Jahren (G8) auseinandersetzten. In den sehr unterschiedlichen Musikeinlagen zu diesen Stichworten verwendet das hervorragend eingespielte Quartett zahlreiche Instrumente. Neben einer Mundharmonika kommen auch Saxofone, ein Akkordeon, Gitarren, eine Ukulele und eine Querflöte zum Einsatz. Die Lieder tragen interessante Namen wie »Der Cobyjob«, »Smartphone« und »Gegen die Flut«.

Die Aufführung fällt ins 150-jährige Jubiläum des König-Wilhelm-Gymnasiums. Aus diesem Anlass hatte es sich das Organisationsteam der Schule zum Ziel gesetzt, in jedem Monat dieses Jubiläumsjahres eine Veranstaltung auszurichten.

»Die Daktiker« waren der durchaus erfolgreiche Programmpunkt für den Oktober. Premiere feierte das Stück »Adolphinum all inclusive – Keiner bleibt zurück« im Stadttheater Lippstadt. »Die Daktiker« sind nach eigenen Angaben das dienstälteste Lehrerkabarett in Deutschland. Seit 1984 spielen sie zusammen. Das Herrentrio wurde 1995 durch Brigitte Lämbgen ergänzt. Mittlerweile thematisieren acht Programme das Schulleben des Gymnasiums Adolphinum.

Wenn sie nicht gerade Aufführungen haben oder für diese proben, konzentrieren sich die vier an Werktagen auf ihren eignen Unterricht an Gymnasien, Gesamt- und Förderschulen. Genau wie ihre Charaktere versuchen »Die Daktiker« stets im pädagogischen Strom der Zeit zu schwimmen und aktuelle Themen in ihr Programm einzubinden. Den Erfolg des Quartetts bestätigten Ulla Fiehl und ihre beiden Freundinnen aus Höxter. »Wir haben uns Die Daktiker schon mehrfach angeschaut. Ihre Programme gefallen uns immer sehr gut. Vieles kommt uns dabei bekannt vor, weil wir selbst Lehrerinnen waren. Der Humor ist wirklich treffend und gut pointiert«, erklärt Ulla Fiehl.

Bildunterschrift: »Die Didaktiker« live: In der Unterrichtsstunde von Karl-Eduard Krick (gespielt von Hans-Peter Königs) herrscht Chaos. Streber David (Andreas Boxhammer) und Vanessa (Brigitte Lämbgen) zweifeln an ihrem Lehrer.

Foto und Text von Celine Niemann aus dem Westfalen Blatt vom 10.10.2017