Rudern für alle: Ran an die Riemen!

RVH weitet Jugendarbeit aus – KWG Höxter hat Schulboote – gefragter Ausgleichssport

 

Legendär ist die Regatta auf der Themse zwischen den britischen Universitäten von Cambridge und Oxford. Und auch dem Deutschland-Achter ist bei Olympischen Spielen große Aufmerksamkeit gewiss. Zu Höxter gehört seit 1898 ein großer Ruderverein.

»Die jüngsten Ruderer sind elf Jahre alt, der ältestes 81 Jahre. Bei uns können sich alle mit den eigenen sportlichen Ambitionen wiederfinden – ob ein Deutscher Jugendmeister wie Maximilian Micus oder der Freizeitsportler um 50«, berichten RVH-Vorsitzender Matthias Meckle (55) und RVH-Pressesprecher Christian Drescher (46). Lutz Pammel (41), der die Ruderer trainiert, weist auf die vielen gesellschaftlichen Aktivitäten und Veranstaltungen hin, die es im Ruderjahr gibt: An- und Abrudern, Wettkämpfe, Sommerfest oder Grillabend. »Bei uns ist immer etwas los.« Jugendwart Tim Gellhaus (17) bringt den Schülerinnen und Schülern die Grundlagen des Ruderns bei: auch im theoretischen Unterricht. KWG-Schüler Gellhaus und Lutz Pammel haben sich auch der Ruder-AG des KWG Höxter angenommen. Das Gymnasium, das dieses Jahr 150 Jahre alt wird, hat traditionell eine eigene Bootshalle mit Ruderbooten. »Welche Schule kann soetwas seinen Pennälern bieten«, so die Trainer des Rudervereins. KWG-Rudern und Jugendarbeit des Rudervereins laufen problemlos Hand in Hand. Im neuen Schuljahr will Lehrerin Sanem Günaydin die Ruder-AG des KWG übernehmen.

Der Rudersport auf der Weser hat eine besondere Anziehungskraft. Christian Drescher weiß, dass Gäste des RVH die schöne Weserlandschaft bei Höxter und Fürstenberg – die Hausstrecke – zu schätzen wissen. Der Verein hat das Ziel, noch mehr junge Leute für das Rudern zu begeistern. Jeden Dienstag können Jugendliche und Kinder ab elf Jahren das Rudern in der Jugendgruppe erlernen. Der Rudertermin läuft immer ab 17 Uhr am Bootshaus und dauert eineinhalb Stunden. Interessierte können einfach ohne Anmeldung vorbeikommen oder sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden. Das gilt auch für ältere Semester. »Kinder und Jugendliche werden im Rahmen des Jugendtrainings ausgebildet und benötigen keinen Einsteigerkurs. Benötigt wird aber der schriftliche Nachweis der Schwimmfähigkeit – mindestens das Schwimmabzeichen Bronze«, sagt Lutz Pammel.

Der Ruderverein wurde bereits 1898 gegründet und erlebte eine wechselvolle Geschichte. Heute gehören zum Verein 100 Mitglieder, von denen etwa die Hälfte aktiv rudert. Dazu zählen Frauen und Männer aller Altersklassen und eine rege Jugendabteilung. Der Verein hat sich vor allem dem Freizeit- und Wanderrudern verschrieben, aber auch Rennrudern ist möglich. Das bewirtschaftete Bootshaus mit Übernachtungsmöglichkeit und umfangreichem Bootspark befindet sich direkt am Weserufer nahe des Freibades mit Blick auf die Stadt Höxter und das umliegende Weserbergland. In den Wintermonaten treffen sich die Ruderer zum Hallentraining. »Der Rudersport ist überwiegend gelenkschonend und kann deshalb auf Breitensportniveau als Ausgleichssport bis ins hohe Alter betrieben werden«, betont der Vereinsvorstand.

Stolz sind die Höxteraner Ruderer auf Maximilian Micus. Der 17-jährige Höxteraner holte kürzlich Gold im Achter auf der Olympiastrecke in München und ist damit Deutscher Meister. Er trainiert auf der Weser, wenn er nicht im Sport-Internat Münster zur Schule geht.       Fotoseite im Innenteil www.ruderverein-hoexter.de

Text & Foto von Michael Robrecht erschienen im Westfalen-Blatt vom 02.08.2017