Musik ist ihre Leidenschaft

Die Musik begleitet Eva-Maria Greipel-Werbeck schon ihr Leben lang. Aufgewachsen ist sie mit dem Violinenspiel ihres Vaters, der in einem Orchester musizierte, erinnert sich die Lehrerin und Orchesterleiterin. Von ihrer Lehrtätigkeit wird sie sich nun nach 37 Jahren voller schöner Momente verabschieden.

Eva Greipel-Werbeck wurde von ihrem Vater an die Musik herangeführt. »Er wollte ein Musik-Trio innerhalb der Familie gründen. Meine Schwester begeisterte er für das Klavierspielen und mir organisierte er einen tollen Lehrer, der meine Liebe für das Cello entfachte«, verriet die 65-jährige dem WESTFALEN-BLATT. Daraufhin studierte sie Musik und Violoncello an der Musikhochschule Detmold. Da sie die Arbeit mit Kinder mochte und sie deren unmittelbare Reaktion auf die Musik faszinierte, beschloss Eva-Maria Greipel-Werbeck Lehrerin zu werden. An der Universität Bielefeld studierte sie als zweites Fach Geschichte. Während ihres Studiums an der Musikhochschule lernte sie ihren Mann Walter Werbeck kennen, mit dem sie den selben Kurs besuchte. Bei dem Gedanken daran gerät die Dirigentin direkt ins Schwärmen: »Unser erster gemeinsamer Tanz fand um das Klavier unseres Professors statt – während dieser einen Walzer spielte.« Mittlerweile ist ihr Ehemann auch ein Professor und unterrichtet Musikwissenschaft in Greifswald. Ihre Referendarzeit verbrachte sie in Werl am Marien-Gymnasium. Seit Februar 1980 lehrt sie am König-Wilhelm-Gymnasium in Höxter.

Die Dirigentin betonte, wie freundlich und familiär sie aufgenommen damals worden sei. Die gute Beziehung zum Kollegium und der Schulleitung halte bis heute an. Im Sommer 1982 erhielt sie Gelegenheit, die Leitung des Schulorchesters zu übernehmen, weil ihr Vorgänger Walter Heckhof (Gründer der Musikschule Höxter, die damals Jugendmusikwerk hieß) diese Aufgabe nicht mehr übernehmen konnte.

Seit 1983 leitet Eva-Maria Greipel-Werbeck als zweites Orchester das »Collegium Musicum« an der Musikschule Höxter. Vier Jahre später trat sie in den Vorstand der Musikschule ein, wo sie bis heute stellvertretende Vorsitzende ist.

Beim Schulfest am Freitag, 14. Juli, wird sie sich nach mehr als 600 Auftritten, die sie dirigiert oder mit dem Cello begleitete hat, in den Ruhestand verabschieden. Das Schulorchester und die Instrumentalklassen werden von ­Michael Schauka übernommen.

»Ich hole nun die gemeinsame Zeit mit meinem Mann nach. Wir wollen eine Reise nach Griechenland machen«, freut sich die Mutter von zwei Söhnen (Martin ist 26 und Alexander 29 Jahre alt).

Als einen der schönsten Momente, der ihr als Lehrerin widerfahren ist, nennt sie den Dank der Schüler. »Einmal wurde ich von einem ehemaligen Schüler angerufen, der mir erzählt hat, wie viel er aus meinem Unterricht mitnehmen konnte – und dass er sein Leben bereichert hat.«

Text und Foto aus dem Westfalenblatt vom 01.07.2017