Ausstellung „Engel der Kulturen“

Die Stadt Höxter hat bereits am 13. November 2018 ein Zeichen für interkulturelle Verständigung und ein friedliches Zusammenleben gesetzt, indem sie das Künstlerpaar, Gregor Merten und Carmen Dietrich, eingeladen hat und eine dauerhafte Bodenintarsie am Marktplatz installiert ließ. Bereits Wochen zuvor haben sich unsere Schüler und Schülerinnen im Rahmen des Geschichtsunterrichts der Jahrgangsstufe EF mit diesem interreligiösen Kunstprojekt auseinandergesetzt, einen eigenen Beitrag vorbereitet und die rollende Skulptur durch die Innenstadt mitbegleitet.

Um nun die inhaltliche und kreative Auseinandersetzung der Schüler und Schülerinnen mit dem „Engel der Kulturen“ der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, findet vom 10. bis zum 17. Mai 2019 eine Ausstellung in der Nikolaikirche statt. Hierbei stellen die Geschichtskurse der Jahrgangsstufe EF sowie ein Kunstkurs der Jahrgangsstufe Q1 erneut ihre Ergebnisse vor. Vorbeischauen lohnt sich!

Bildunterschrift:

Text: Anna Löwen

 

Das Rad der Toleranz


Viele Unterschiede - sehr viele sogar -
deshalb zählen wir sie auf und sagen jetzt ein paar.

Die einen haben den Messias,
die anderen warten noch auf ihn.
Die einen wollen im Haus Gottes sitzen,
die anderen möchten lieber knien.

Ungleiche Sprachen sowie Pilgerorte
und für den Schöpfer gibt es unterschiedliche Worte.

Nicht alle denken über das Himmelszelt gleich
und die drei Kulturen sind an Festen sehr reich.

Noch immer kämpfen die Religionen gegen sich
und noch immer vertragen sie sich leider nicht.

Schon früher gab es öfter Kriege zwischen ihnen,
hier nur ein paar Beispiele für den fehlenden Frieden:

Der Grund für die Kreuzzüge hat die Welt gewandelt,
Christen wurden angeblich von Muslimen misshandelt.
Die Christen zogen in den Kampf im Namen der Religion,
ein Blutbad – denn sie scheuten keinerlei Aggression.

Mehmed sorgte für die Eroberung vor,
doch Konstantinopel schloss rechtzeitig das Tor.
Irgendwann stürzte der Sultan durch die Mauer
und verlieh der Stadt neuen Namen auf Dauer.

1967 – ein Krieg um den Zugang zum Wasser,
der ägyptische Staatspräsident hieß damals Nasser,
die Israelis haben sich verteidigt,
doch den Konflikt damit noch lange nicht beseitigt.
Seit vielen Jahren währt dieser im Nahen Osten fort
und noch heute gibt es dort viel zu viel Mord.

Einst in Kriegen entzweit, doch vereint durch die Kunst,
so finden wir heut zusammen, so ganz ohne Missgunst.

Vielleicht sind wir alle gar nicht so verschieden,
denn wir haben alle den Wunsch uns nicht mehr zu bekriegen.

Denkt daran man kann auch friedlich zusammen leben,
wie vor vielen Jahren einst die Menschen in Spanien erstrebten.

Damals in Al-Andalus, da hat´s doch funktioniert,
alle fassten Fuß und wurden respektiert.

Noch heute zu sehen an Granada
als zunächst der Christ den Schöpfer sah,
beteten Muslime anschließend zu Allah
und dadurch waren sich alle Kulturen ganz nah.

Die kulturelle Vielfalt ist nämlich eine Chance,
also bringen wir diese nun endlich in Balance.

Die religiösen Gemeinsamkeiten bringen wir als Vergleich,
denn in unserem Herzen sind wir alle ziemlich gleich:

Wir alle kennen Engel und haben die Heilige Schrift,
egal ob nun der Begriff - Koran, Bibel oder Thora - zutrifft.

Wir alle sind Kinder von Abraham – das steht außer Frage,
egal, ob wir nun zum Schöpfer Jahwe, Gott oder Allah sagen.

Wir alle sind samt im tiefen Inneren vereint,
denn das ist auch mit der Nächstenliebe gemeint.

Zusammen vereint erreichen wir viel mehr,
denn Toleranz und Verständnis sind stärker als ein Heer.

Daher möchten wir das Rad als Symbol hierfür schieben
und derart die Vorurteile in den Köpfen besiegen.

(Einer der Beiträge der Geschichtskurse der EF)