Leben retten durch Organspende – gerne, aber wie und wieso?!

Die Frage, ob und aus welchem Grund man einen Organspendeausweis mit sich führen sollte, haben sich sicherlich viele schon einmal gestellt. Und wer sich bisher noch nicht mit diesem Thema befasst hat, der hatte jetzt an unserer Schule die Gelegenheit dazu. Die SchülerInnen der Jahrgangsstufe Q1 und Q2 lauschten in der Aula gebannt einem Vortrag zum Thema Organspende. Die Referentinnen, die von Herrn Osterbrink und Herrn Westermann eingeladen wurden, waren zwei ehemalige Schülerinnen des KWG: Annika Reede und Melina Schipper absolvierten 2016 ihr Abitur an unserem Gymnasium und studieren nun an der Medizinischen Hochschule Hannover. Dort sind sie Mitglieder der Projektgruppe „Aufklärung Organspende“. Im Zuge dessen hielten sie am KWG einen Vortrag, in dem sie über die Gründe für einen Organspendeausweis und den Ablauf einer Organspende aufklärten.
Im ersten Teil des Vortrags veranschaulichten die beiden die Abfolge einer Organspende anhand des Fallbeispiels eines Unfallpatienten, der einen irreversiblen Ausfall aller Hirnfunktionen aufwies und durch verschiedene Tests für „hirntot“ erklärt wurde. In Deutschland können Organe nur gespendet werden, wenn diese Diagnose gestellt wird, in anderen Ländern wird das anders gehandhabt. Anschließend beschrieben die beiden Studentinnen den Weg, der durchlaufen wird, nachdem ein Mensch diese Diagnose erhält, vom Melden der Daten bei der DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation) bis zur eigentlichen Transplantation.
Im zweiten Teil der Präsentation erläuterten sie dann, dass man sich bereits mit 14 Jahren gegen eine Organspende und ab dem Alter von 16 Jahren für eine Organspende entscheiden kann. Hintergrund des Ganzen ist, dass man durch einen Organspendeausweis maßgeblich die hinterbliebenen Angehörigen entlastet, die im gegenteiligen Fall darüber entscheiden müssten, ob dem Toten die Organe entnommen und transplantiert werden dürfen. Somit werde sichergestellt, dass auch nach dem Tod noch die eigene Meinung zählt. In einer anschließenden Diskussionsrunde konnten die anwesenden Schüler verschiedenste Argumente für und gegen den Besitz eines gültigen Organspendeausweises finden und über dieses Thema diskutieren. Am Ende der Veranstaltung hatte jede/r SchülerIn die Möglichkeit, sich einen Organspendeausweis mitzunehmen und diesen auszufüllen, sofern sie dies nicht bereits getan hatten.
Der Vortrag hat sehr zum Nachdenken angeregt, vielen SchülerInnen die Augen geöffnet und konnte viele bisher offene Fragen beantworten.


Text: Paula Wüsthoff, Q2