Geschichte hautnah erleben

Für einige Schüler der Jahrgangstufen Q1 und Q2 begannen die Herbstferien früher als normalerweise. Am 10. Oktober, einem Donnerstagabend, stiegen sie in Begleitung von Frau Güldner, Herrn Heger und Herrn Glindkamp in den Bus nach Krakau. Der Grund war eine Geschichtsfahrt, die den Schülern insbesondere die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts näherbringen sollte.
Als sie am Freitagmorgen in Krakau ankamen und nach einigen Stunden auch ihre Zimmer beziehen durften, ging es direkt mit einer Stadtführung durch die schöne Stadt Krakau los. Hier lernten die Schüler die Geschichte der Stadt kennen und konnten unter anderem die Wawel bestaunen.
Den Nachmittag, sowie auch Abend durften die Schüler frei nutzen und jeder hatte die Möglichkeit sich die Altstadt noch einmal auf eigene Faust anzusehen.
Der Samstag sollte der emotionalste und wohl auch härteste Tag der Woche werden. Die Reisegruppe machte sich mit dem Bus auf den Weg nach Auschwitz, in das größte Konzentrations- und Vernichtungslager des SS-Regimes. Die Eindrücke, die die Schüler von dort mitnahmen, waren teils sehr emotional und überwältigend. Nicht nur den ersten Bereich des ehemaligen Lagers besichtigten sie, sondern auch den zweiten und viel größeren Teil Birkenau. Die angespannte Stimmung war zu spüren und trotz der vielen Besucher der Lager, konnten sie viele Erfahrungen sammeln.
Am Abend hatten die Schüler die Möglichkeit, offen gebliebene Fragen zu stellen, die von den Lehrkräften beantwortet wurden, sich über die Geschehnisse klar zu werden und die Eindrücke sacken zu lassen.
Am Sonntag reisten sie aus Polen ab und machten sich auf den Weg nach Berlin. Den Abend durften sie frei nutzen und so hatten einige die Möglichkeit, z.B. zum Festival of lights zu gehen und auf diese Weise die berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Berlin in einem anderen Licht zu sehen.
Der Montag startete mit einer Besichtigung des Brandenburger Tors und anderer Berliner Sehenswürdigkeiten. Weiter ging es mit dem Besuch des Deutschen Historischen Museums, in dem alle wichtigen Ereignisse der deutschen Geschichte festgehalten werden. Außerdem konnten sich die Schüler das Reichstagsgebäude, sowie die Glaskuppel von innen anschauen. Auf dem Plan stand auch ein Gespräch mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Abgeordneten unseres Wahlkreises, Christian Haase. Dort erfuhren die Schüler so gut wie aus erster Hand die Aufgaben des Abgeordneten und konnten Fragen stellen.
Am Dienstag besuchten sie zunächst das Denkmal der Shoa. Auf dem Weg zur Dauerausstellung „Topografie des Terrors“ hielten sie an einigen Stellen an, damit Herr Heger einige historisch wichtige Informationen an die Schüler weitergeben konnten. In der Ausstellung wurde die Sicht des SS-Regimes deutlich und manche ungeklärte Fragen konnten beantwortet werden, auch wenn das Unverständnis der Schüler für die Shoa immer noch sehr groß ist.
Nach dem Besuch der Ausstellung, hatten die Schüler die Möglichkeit, sich zu stärken, um die folgende Besichtigung anzutreten. Der nächste Stopp war an der ehemaligen Berliner Mauer in der Bernauer Straße.
Dort besuchten die Schüler das Informationszentrum, in dem sie viele Informationen zur Geschichte der Berliner Mauer mitnehmen konnten. Nicht nur politische Hintergründe, sondern auch persönliche Geschichten von betroffenen Personen, konnten sie sich anhören oder durchlesen.
Der letzte Tag der Reise startete mit einem gemeinsamen Frühstück im Hostel. Anschließend hatten alle die Möglichkeit, sich eigenständig unsere Hauptstadt anzuschauen oder auch shoppen zu gehen, bevor es am frühen Nachmittag wieder auf den Weg in Richtung Höxter ging.

Foto: Herr Heger, Herr Glindkamp, Frau Güldner und die Teilnehmer der Geschichtsfahrt, hier vor dem Schloss Bellevue in Berlin.

Text: Paula Wüsthoff