Die Elternpflegschaft am KWG Höxter von 1990 bis 2017

 von Rolf Husemann

 

Der Elternpflegschaft am KWG war es stets daran gelegen, durch ihre kritisch beratende Begleitung der Schulentwicklung tatkräftig am Fortschritt des Gymnasiums mitzuwirken. Die Elternpflegschaft, bestehend aus je einem stimmberechtigten Vertreter der Elternschaft einer Klasse, wird durch die beratende Hinzuziehung der Schulleitung und gegebenenfalls einzelner Lehrer zur Schulpflegschaft. Da sich entsprechend zum Durchlauf der Schülerjahrgänge die Zusammensetzung der Elternschaft von Jahr zu Jahr wandelt, musste auch der Vorsitz der Schulpflegschaft immer wieder weitergereicht werden:

 

bis 1991   Eginhard Weyl            
1991 – 1995   Walter Waske            
1995 – 1999   Dr. Michael Stoltz            
1999 – 2002   Martin Irgang            
2002 – 2006   Angelika Paterson            
2006 – 2013   Norbert Weber            
2013 – 2015   Eike Spellerberg            
seit 2015      Rolf Husemann            
                 

 Was die Beratung durch die Schulpflegschaft betrifft, so muss dieser Bericht bis in das Jahr 1990 zurückgehen, als Herr Waske und Frau Merten an einer Schulbegehung teilnahmen, die sich eine Schulgestaltung zum Ziel setzte, welche die Identifikation von Schülern und Lehrern mit der Schule verbessern sollte. Weitere Gelegenheiten zur Mitwirkung folgten immer wieder, so etwa 1992 die 125-Jahr-Feier des KWG mit ihrer Festschrift und dem Programm der Festveranstaltungen.

 

Für Diskussionsstoff sorgte in den frühen 1990er Jahren die sich abzeichnende Tendenz steigender Schülerzahlen (von 900 auf 1000). Muss die Schule baulich erweitert werden oder nicht? Die Stadt Höxter, die ja die eventuelle finanzielle Last zu tragen hatte, stellte sich 1991 noch gegen einen Ausbau der Schule. 1997 jedoch wurde dem inzwischen Unvermeidlichen Rechnung getragen. Ein Pavillon bei der Schule wurde abgerissen, und die Firma Ofra (Beverungen) baute 12 Räume zu je 60 m2 an, die als Klassenräume wie als Fachräume nutzbar waren.

 

Schon die schulische „Fünf-Tage-Woche“ ab 1993 bedeutete einen stärkeren strukturellen Eingriff in das Unterrichtsleben. Ein Erziehungsberechtigter hatte Widerspruch dagegen eingelegt, der aber wurde von der Bezirksregierung Detmold abgelehnt. Einschneidender noch wirkte sich ab 2005 die Schulzeitverkürzung von 13 auf 12 Jahre aus, die jetzt, im Jahr 2017, Gegenstand eines sich dagegen wendenden Volksbegehrens sein wird.

 

Ab 2007 wurden die Schulpflegschaft und der Förderverein des Gymnasiums voneinander getrennt. Das brachte erhebliche Vorteile mit sich wie, dass der Förderverein seine Mitgliederbasis verbreitern konnte, dass die Mitgliedschaft im Vorstand des Fördervereins nicht mehr von der Mitgliedschaft in der Schulpflegschaft abhängig war und dass der Verein seitdem durch Beiträge laufende Einnahmen der Mitglieder erzielen kann.

 

 

Konsequent war es, dass dieser Trennung später dann ein Zusammenschluss folgte: der des Fördervereins der Eltern mit dem der Ehemaligen („Omnibus“). Der neue Förderverein konstituierte sich am 21.4.2012 durch Beschluss seiner Satzung und die beiden Vereinsvermögen konnten in eins überführt werden.

 

Ein weiterer Eingriff in das Schulgeschehen kündigte sich im Frühjahr 2008 mit einer Landesbewilligung von nicht weniger als 200.000 € an. Die Ausdehnung des Unterrichts auf den ganzen Tag erforderte nämlich mehr als nur eine Cafeteria; die Übermittagsversorgung und die pädagogische Übermittagsbetreuung der Schüler waren sicher zu stellen. Allerdings beliefen sich die Baukosten der neuen Mensa für Realschule und Gymnasium dann auf 1,3 Mio. €. Sie wurde 2010 erbaut.

 

Die Schulpflegschaft hatte bei ihrer Arbeit stets die verschiedensten Aspekte des Schullebens zu beobachten. Da sind zunächst natürlich die Fragen der Schul- und der Unterrichtsorganisation: Die Schulhöfe standen verschiedentlich an, der Betrieb von Cafeteria oder Mensa, das Hausaufgabenkonzept, die Qualitätsanalyse, die Berufsorientierung des schulischen Unterrichts usw. Ein hervorzuhebendes Projekt war die komplette Neugestaltung des Unterstufenschulhofes unter Leitung von Herrn Haferkemper und großer Beteiligung der Eltern.

 

Doch auch sozialpolitische Themen rückten immer wieder ins Blickfeld. 2011 ging es z. B. um einen jungen Migranten der 11. Jahrgangsstufe, der ausgewiesen werden sollte, was eine Welle der Sympathie, Unterstützung und Solidarisierung hervorrief. 2012 wurde das KWG als zur Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gehörig zertifiziert.

 

Ein dritter wichtiger Aspekt in der Arbeit der Schulpflegschaft war das Augenmerk, das auf das Image der Schule und die Positionierung des KWG im Wettbewerb mit anderen Schulen der Region zu richten war. Hierhin gehört auch die Beachtung der Tendenzen im Wandel der Schullandschaft, wie sie z. B. 2013 im Schulentwicklungsplan 2018 prognostiziert wurden.

 

Anfang Juni 2014 ereignete sich im KWG ein kleiner Chemieunfall, der aber glimpflich ausging, dessen Abwicklung aber schwierig war. Die Organisation des Rettungswesens war sehr umfangreich. Das öffentliche Interesse durch die Elternschaft und die Medien war sehr groß. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst waren mit einer Vielzahl von Fahrzeugen im Einsatz. Die Polizei übernahm die Pressearbeit. Durch die Schulleitung erfolgte später die Evaluation des Unfallherganges mit dem Schulträger und den Eltern.

 

Die Planungen zum Jubiläumsjahr 2017 starteten im Dezember 2015. Im Rahmen der Vorbereitungen und der Durchführung erfolgte eine große Beteiligung der Lehrerschaft, der Elternvertretung und der Schülervertretung. Die Kooperation zwischen diesen drei Gruppierungen am KWG verlief vorbildlich. Die Elternschaft dankt allen Beteiligten für ihr Mitwirken bei der Vorbereitung der sehr vielfältigen Veranstaltungen zum Jubiläum. Besonderer Dank gilt dem Koordinator des Arbeitskreises „Schuljubiläum“, Herrn Christoph Heger, der durch seinen großen Einsatz zum Gelingen des umfangreichen Festprogramms maßgeblich beigetragen hat.